Als Schule zur Förderung besonderer Begabungen vermittelt die Wilhelm-Raabe-Schule
regelmäßig besonders engagierte Schülerinnen und Schüler an geeignete Akademien. Wir
arbeiten dabei u. a. mit dem Verein „Bildung und Begabung“ zusammen, der jährlich
Akademien und weitere Angebote für besonders begabte Jugendliche anbietet.
Zwei Teilnehmende der vergangenen Jahre haben hierzu Berichte verfasst, die ihr hier
nachlesen könnt:
Koordination: Axel Friesen
Bjarne Mitwollen: Tagebuchbericht von der Deutschen SchülerAkademie (DSA) 2022
(Torgelow am See)
Akademie? Was bedeutet das?
Als ich das erste Mal von der DSA gehört habe, dachte ich: „Joa, kann bestimmt nett werden“.
Als ich dann nach und nach mitbekam wie durchgeplant alles zu sein schien, verließ mich ein
wenig die Lust, denn ich habe immer gerne auch mal keine Struktur…
Als ich ankam und mich Marie auf dem Bahnhof aufgabelte, wusste ich sofort, dass ich mich
wohlfühlen werde. Dieser Umstand wurde nur immer weiter ausgebaut. Im Kurs stellte ich
schnell fest, dass es nicht darum geht, Leistung zu erbringen, sondern einen
verantwortungsvollen Umgang mit Wissen und Vergangenheit zu erlernen. Akademie ist
nicht das „Strebercamp“, das ich mir vorgestellt hatte, sondern ein Ort, an dem man lernt
loszulassen, Grenzerfahrungen macht, auch mal über seinen eigenen Schatten springt, sich
auch mal nicht die Haare gelt, neue wundervolle Leute kennenlernt und so Stück für Stück
zu sich selbst findet.
Julius Lehmann: Deutsche SchülerAkademie (DSA) 2023
Meine Zeit auf der Deutschen Schülerakademie (DSA) war zweifellos eine der besten
zweieinhalb Wochen meines Lebens! Ich habe mittlerweile eine gewisse Routine gefunden,
das Erlebnis "DSA" zu erklären, trotzdem kann diese nie die Tiefe und Fülle dieser Zeit
erfassen: Die zwei zentralen Aspekte waren die Kursarbeit und die Menschen.
Ich habe den Kurs "Neuromorphes Computing" besucht, und einiges über ein neues
Studienfeld erfahren. Es wird die Funktionsweise des Gehirns genutzt, um Computer um ein
Vielfaches effizienter zu machen, besonders im Feld des maschinellen Lernens. Zusätzlich
war ich im Chor, Kammerchor und im Orchester nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als
assistierender Helfer in den Proben tätig. Manche Proben habe ich komplett selbstständig
geleitet, und dort extrem wertvolle Erfahrung gesammelt. Doch das Beste an der DSA sind
zweifelsohne die Menschen. Man verbringt zweieinhalb Wochen mit 90 hoch motivierten
Jugendlichen, von denen jeder eine andere Passion hat, und diese in einem Maße ausleben
kann, wie es nirgends anders möglich ist. Das schafft eine ganz besondere Verbindung, die
auch nach der DSA-Zeit weiterhin bleibt. Lieblingsmomente sind die Gründung einer Mafia
am ersten Abend, um gefälschte Namensschilder zu drucken, sowie die Verurteilung dieser
in einem realistischen Gerichtsprozess. Ein letztes wichtiges Konzept sind die sogenannte
KüAs, kursübergreifende Angebote. Diese stellen das nachmittägliche Programm dar, und
sind rein selbstorganisiert. Ich persönlich habe eine KüA zum Thema "Barbershop-Gesang"
angeboten.